Pädagogisches Konzept
2.3 Unser christliches Menschenbild als Grundlage pädagogischen Handelns
„Nach christlichem Verständnis kommt allen Kindern eine unverwechselbare Würde
zu. Sie sind mit vielfältigen Gaben, Talenten und Stärken beschenkt. Jesus sieht vor
allem in Kindern diejenigen, denen das Reich Gottes verheißen ist. Kinder sind es,
die in besonderer Weise offen für Neues sind.“
Wir stellen das Kind in den Mittelpunkt unserer Erziehung und Bildung, indem wir es
in seiner Individualität wertschätzen und es annehmen in seiner Einzigartigkeit als
Gottes geliebtes Kind, als sein Geschöpf und Abbild. Wir begegnen allen Kindern,
gleich welcher Herkunft, welchen Geschlechts, sozialen Ansehens oder Glaubens mit
Achtung und Wertschätzung. Jedes Kind ist bereits eine vollwertige Persönlichkeit. In
dieser Haltung wollen wir den Kindern Vorbild sein und eine Umgebung schaffen, in
der Herzlichkeit, gegenseitiger Respekt und Gemeinschaft spürbar ist. Wir
pädagogischen Fachkräfte sehen uns als Begleiter/ innen des Kindes, die lediglich
Impulse geben, dass seine Gaben und Talente zur Entfaltung kommen können. Hier
knüpfen wir in unserer Pädagogik „nicht an den Defiziten, sondern an den
Ressourcen, an das was in einem Kind schon längst angelegt ist und sich zu entwickeln beginnt...
Es geht also darum, Gott aufzuspüren, Gott stark zu
machen in einem Kind."
Weiterhin fließen Ansätze, für die Entwicklungsbegleitung der unter Dreijährigen, von
Emmi Pikler mit ein. („Emmi“ Pikler,* 9. Januar 1902 in Wien; † 6. Juni 1984 in
Budapest, gebürtig Emilie Madeleine Reich, war eine ungarische Kinderärztin). Nach
Emmi Pikler hat jedes Kind seinen eigenen Rhythmus. Es braucht seinen Raum und
seine Zeit. Wir als Pädagoginnen ermöglichen dies den Kindern während des Alltags,
vor allem aber im pflegerischen Bereich (Wickeln, Sauberkeitserziehung, etc.).
Weiteres Standbein unserer Arbeit ist die Partizipation. Als Grundlage hierfür nehmen wir Bezug auf die UN Kinderrechtskonvention,
die sich aktiv für die Rechte der Kinder einsetzt und diese als vollwertige Mitglieder
der Gesellschaft ansieht. In unserem Kindergarten sehen wir dies als weiteren
Grundstein unserer Arbeit. Durch Kinderkonferenzen, Mitbestimmung und die
Förderung der Selbstkompetenzen ermöglichen wir den Kindern für ihre Rechte einzutreten.
Damit sie dies können, greifen wir im Alltag bewusst Situationen auf
und gehen mit den Kindern ins Gespräch. Wir achten auf nonverbale
Ausdrucksformen, akzeptieren die Grenzen jedes einzelnen Kindes und achten
darauf, uns gegenseitig mit Wertschätzung zu begegnen. Wir sehen in der Vielfalt
und Unterschiedlichkeit der Kinder enorme Bildungschancen und Ressourcen. Diese
Haltung kann besonders Kinder, die in Armutsverhältnissen leben, durch eine
Krankheit oder Behinderung eingeschränkt oder aufgrund ihres
Migrationshintergrundes benachteiligt sind, in ihrer Entwicklung fördern und in ihrem
Selbstwert bestärken. Durch das Angebot der bildgestützten Arbeit, können sich
selbst die jüngsten Kinder und Kinder, die deutsch nicht als Muttersprache sprechen,
bei Abstimmungen und Meinungsäußerungen beteiligen.
(Auszug aus der Konzeption des kath. Kindergarten St. Franziskus. Ein vollständiges Exemplar können Sie in der Einrichtung einsehen)